Maramureș

Donnerstag. Wir haben beschlossen, doch direkt ins Weintal zu fahren. Eigentlich wollten wir den Umweg über die Moldau-Klöster nehmen. Aber die Aussicht, ein paar Tage an einem Ort verbringen zu können, ohne nervige Quartiersuche bei Booking.com, ist zu verlockend. Fairer Weise muss man aber erwähnen, dass wir uns schon sehr oft fragen wie man nur früher die Unterkünfte gesucht hat — so ganz ohne die Errungenschaften des digitalen Zeitalters. Egal, wir nehmen einen kleinen Umweg über die Dörfer um noch etwas vom Land zu sehen. Aber es ist immer noch sehr heiß und Aussteigen dient in erster Linie der Bestätigung, dass das Thermometer im Auto nicht lügt.

Kirche am Wegesrand

Am Abend erreichen wir das Weintal und werden herzlich empfangen. Es ist ruhig, grün und entspannt. Nach einem Regen kühlt es deutlich ab und wir haben die warmen Sachen doch nicht umsonst mitgenommen.

Später bringt eine Bäuerin noch frisch gemolkene Milch und Ziegenkäse vorbei. Die Frauen sind im Paradies 😋.

Der Freitag vergeht mit Ausschlafen, Planen und Erzählen. Björn (Reinhardt), bei dem wir Quartier bezogen haben, gibt Tipps für die nächsten Tage und erzählt wilde Geschichten, von Hexen mit Stöckelschuh- und Kleidersammlung, von Ion dem Trompeter der sein Haus mit einem Gabelstapler versetzt hat (nur um die Leute zu verwirren), dem nahen (deutschen) Kinderprojekt das vom SEK aufgelöst wurde und und und… So ist ganz schnell Nachmittag und wir gehen noch einmal durch die Wiesen in den Ort um Fleisch (vor allem Mici, so eine Art aufgepustete Cevapcici), Brot und Gemüse zu kaufen. Die Temperaturen sind sehr angenehm und gelegentlich lässt sich noch ein Stück traditionelles Rumänien erhaschen.

Zeit des Heuwendens

Vișeu de Sus (Wischau)

Die Mici werden abends bei Wein und unendlich vielen Geschichten zusammen mit Björn und Florentina am Feuer gegrillt. Gegen halb zwei fallen wir dann endlich ins Bett.