Archiv für den Monat: Juli 2017

Pech gehabt 

Wir starten bei schönem Wetter mit Rückenwind in einen neuen Tag. Es ist nicht zu heiß und nicht zu kalt, die Straßen sind perfekt zum Rad fahren. Wir genießen die Landschaft und die idyllischen Dörfer. In einem dieser Dörfer, Labanoras, es erinnert ein wenig an Bullerbü, Essen wir sehr gut und genießen die Ruhe über dem Ort. 

Dann geht es weiter. Allerdings klappt der Start nicht und ich muss feststellen, dass bei meiner Rohloff-Nabenschaltung zwei Bowdenzüge defekt sind. Damit hat sich das gute Durchschnittstempo vorerst erledigt. 10 km/h im 3. Gang sind noch drin. Das passende Werkzeug für einen solchen Fall liegt natürlich zu Hause. Mittlerweile wird auch der Strom knapp, so dass das Recherchieren im Internet nach einer Anleitung schwer wird. Mit diesen Gedanken quäle ich mich vorwärts bis zum nächsten Zeltplatz, den wir in Ginucai erreichen. 

Wir beabsichtigten ohnehin, einen Tag Pause einzulegen, so dass etwas Zeit für die Reparatur ist. Der Zeltplatzbetreiber bietet spontan seinen Werkzeugkoffer und einen guten Freund, der sich mit Fahrrädern auskennt, an. Ich telefoniere mit Felix (einem guten Freund und Fahrradmechaniker). Neben super Tipps schickt er mir die Anleitung, wie man den Schaltzug wechselt. 

Am nächsten Tag steht pünktlich 7:00 Uhr der Zeltplatzbetreiber mit Werkzeug vor dem Zelt. Es kostet Überwindung, die Schaltung auseinander zu nehmen. Denn wenn ich sie nicht wieder zusammen bekomme, kann ich möglicherweise gar nicht mehr fahren. Aber mit Mut und Geduld kann ich 11:00 Uhr wieder aufs Rad steigen und zumindest wieder 9 von 14 Gängen nutzen. Den Rest des Tages verbringen wir glücklich mit Angeln, feuern, kochen und vorlesen am Lagerfeuer. 


  • Tageskilometer: 51

  • Start 11:30

  • Zeltplatz: 4€/Person

Vilnius-Rudesa

Früh werden wir beim Frühstück von der Nationalparkwacht “erwischt”. Zunächst wollen sie uns einen recht großen Müllberg anlasten, der da rumliegt, erkennen aber sofort unsere separat gesammelten beiden kleinen Mülltüten an. Sie fordern uns also auf, diese bitte selbst mitzunehmen, was wir selbstverständlich tun. Ansonsten erklären sie uns noch, dass es verboten ist im Nationalpark zu zelten, aber ruhig noch in Ruhe frühstücken sollen und das in Zukunft berücksichtigen sollen. Wir verabschieden uns freundlich voneinander, frühstücken und starten gegen 11:00 Uhr zu unserer ersten Tagesetappe.

Es fährt sich gut, zunächst noch auf Waldwegen, später dann auf kleinen Landstraßen. Der Verkehr hat erheblich nachgelassen.

Abends kaufen wir noch mal im Supermarkt ein und finden dann einen idyllischen Biwakplatz direkt am See.

Leider regnet es noch ziemlich heftig. Aber wir schlafen gut.

  • Start gegen 11:00 Uhr

  • Tageskilometer 77

Kaunas… 

….ist eigentlich nur Durchreiseort der aus Westeuropa einreisenden Touristen. Da unser vorgebuchtes Quartier etwas außerhalb am Stadtrand lag, konnten wir erste Erfahrungen mit dem innerstädtischen Verkehr sammeln. Das war nicht einfach, aber alle waren geduldig. 

Die Nacht war erholsam und ruhig, leider etwas zu kurz. Es hätten wohl alle noch 2 Stunden schlafen können, aber wir sind ja nicht zum Schlafen hier ?. 

 Ein kurzes Frühstück unterwegs, dann wieder zum Bahnhof, um nach Vilnius zu fahren. Von dort wollen wir mit dem Rad starten. Die Zeit auf dem Bahnhof nutzen wir zum Kauf einer Fahrkarte von Klaipeda nach Vilnius für das Ende unserer Tour. Mit 4 Fahrrädern kein leichtes Unterfangen. Wir werden uns auf 2 Züge aufteilen müssen. Ein Glück für die, die später fahren. Sie können erst noch in Ruhe einen Kaffee trinken und wenn sie in Vilnius ankommen, steht schon das Abendbrot auf dem Tisch ?

Auf vorgefertigter Route geht es aus Vilnius heraus. Den Radweg finden wir problemlos. Muss man auf die Straße ausweichen, ist der Verkehr allerdings ganz ordentlich. Später geht es dann in den Wald und da finden wir auch eine gute Stelle zum übernachten, angeln und feuern. 

  • Tages km: 22

  • Gestartet: 15:30

    Unser Übernachtungsplatz liegt ca. 20 km außerhalb der Stadt an einem See. Victor holt die Angel raus und es gibt ein Feuer. Später stellen wir fest, dass der nahegelegene Wanderweg wohl die Haupt-Jogging-Strecke von Vilnius ist. Aber dass wir da zelten stört niemanden. 

    In Vilnius haben wir uns überhaupt nicht aufgehalten, da wir für die Stadt am Ende der Reise noch 2 Tage eingeplant haben.  

    Start nach Litauen 

    Unterwegs… Am 1.6. sind wir 6:54 Uhr in Dresden gestartet und nach Berlin gefahren. Das lief trotz des üblichen DB-Programms, als da wären umgekehrte Wagenreihung und Verspätung auf den letzten 100 Metern, recht entspannt ab. Den Umstieg auf dem Berliner Hauptbahnhof haben wir in der knappen halben Stunde geschafft. Aber weniger Zeit hätte es nicht sein dürfen. 

    In Warszawa pünktlich angekommen haben wir noch eine Reservierung für die Rückfahrt gekauft, was nicht ganz so stressfrei war. Da der Eurospezialtarif der DB nicht anerkannt wurde, mussten wir neben der Reservierung für die Räder auch noch Fahrkarten dazu nehmen. Aber dass das erforderlich ist, konnten wir gleich am nächsten Tag beim Kampf um die 4 Fahrradstellplätze im polnischen IC feststellen. 

    Die Nacht verbrachten wir in einem einfachen, gut funktionierendem und preiswerten 1-Zimmer-Appartment in Bahnhofsnähe. Am Abend dann noch gemütlich in ein indisches Restaurant und nach einem doch recht langen Tag nur noch müde ins Bett gefallen. 

    Die Weiterfahrt am nächsten Tag läuft wie geplant und 21:30 Uhr landen wir mit 1 Stunde Zeitverschiebung in Kaunas. Ach ja, verstehen tun wir nichts mehr ?. Ob das wohl noch besser wird?