Dartlo

Wir starten nach dem Frühstück, nicht gerade zeitig, aber wir ziehen los. Der Weg wechselt schnell zu einem idyllischen Wanderweg mit schönen Aussichten, der nur durch die Strapazen des Aufstiegs getrübt wird. Es sind, trotz 2000 m Höhe ungefähr 30° und die Sonne knallt.Später wechselt der Weg wieder zu einer “Straße”. Nach zirka vier Stunden erreichen wir – zugegebenermaßen ziemlich fertig – Dartlo, einen authentischen Ort mit alten Schiefersteinhäusern und Wehrtürmen direkt am Fluss gelegen.Unser vorgebuchtes Quartier befindet sich im gefühlt einzigen Haus mit russischem Charme: Sperrholz an den Wänden und Krankenhaus-Stahlfederbetten. Empfangen werden wir mit georgischer Gastfreundschaft. Es gibt erstmal Tee und Kaffee mit Keksen. Langsam kehren die Lebensgeister wieder und wir gehen zum Fluss, um Haare zu waschen und die brennenden Füße zu kühlen. Unterwegs müssen wir einem ausgedienten Grenzer den Pass zeigen, weil er der Meinung ist, Russland sei zu nah. Aber der Führerschein stellt ihn auch zufrieden 😂. Am Abend genießen wir ein fürstliches Abendbrot mit Salat, gebackenem Gemüse, Schafskäsefladen, Suppe selbst gemachten Pommes, frischem Saft und Wein. Zum Nachtisch Melone und Pfirsisch.Gut gesättigt gehen wir noch eine Runde durch’s Dorf, bekommen noch einen Tee und fallen nach einem vollen Tag in einen erholsamen Schlaf. Früh, es ist der 20.7., gibt es ein reichhaltiges Frühstück.

Der Tag verspricht wieder heiß zu werden. Im Ort ist eine Hochzeitsgesellschaft angekommen. Sie zelten auf der Wiese und die Braut macht sich im weißen Kleid und mit Wanderschuhen auf den Weg zur “nahegelegenen” Kirche.Wir ziehen in die andere Richtung, stromabwärts nach Chigho. Bis dahin müssen wir wieder die Straße nehmen. Es ist schnell wieder heiß und anstrengend. Zum Glück fahren keine Autos, so dass sich wenigstens der Staub in Grenzen hält. Chigho ist ein weitestgehend verlassenes Dorf, aber es gibt trotzdem ein Guesthouse mit Café. Wir bekommen Cola, Brot, Tomaten und Käse.Nun wird der Weg schöner. Ein richtiger Wanderweg am Hang und endlich auch durch den Wald. Unser Plan, am nächsten Zufluss zu zelten, geht leider nicht auf. Das Tal ist zu tief eingeschnitten. Wir müssen ganz ins Tal, fassen Wasser und steigen bis auf die halbe Höhe wieder auf. Da finden wir einen guten Platz zum Zelten.