Archiv für den Tag: Juli 23, 2019

Shenako

Früh weckt uns die Sonne. Es ist heiß. Nach dem Camping-Frühstück machen wir uns an den Aufstieg. Mit vielen Pausen gelangen wir zum Pass und genießen den Blick auf die Berge.

Für den Abstieg entscheiden wir uns für den Weg nach Diklo, da das Wasser knapp ist und der Kammweg nicht ausgeschildert ist. In Diklo angekommen, stürmen wir erstmal den öffentlichen Trinkwasserbrunnen und suchen uns dann im einzigen Guesthouse mit Café etwas zu essen.

Es gibt Borschtsch, Salat und Brot. Danach den obligatorischen Tee bzw. Kaffee. Gestärkt und erholt machen wir uns auf den Weg. Kurz vor Shenako finden wir einen guten Platz zum Zelten mit Blick auf den Ort und Wasseranschluss. Wir haben Zeit, uns und das Geschirr der letzten zwei Tage zu waschen und das wilde Treiben der Viehherden zu beobachten. Pferde, Kühe, Schafe laufen alle (scheinbar) frei herum. Eingezäunt werden die Felder, Gärten und Orte, nicht die Weiden.

Am Abend kochen wir noch eine Knorr Kartoffelsuppe mit Geschmacksverstärkern von der Wiese und machen ein kleines Feuer.

Die Leute grüßen immer, egal wo man sie trifft. Sauber (nach der Wäsche im Gebirgsbach), zufrieden mit unserer Wanderung und gespannt auf die nächsten Tage gehen wir schlafen.

Am nächsten Morgen packen wir unsere Sachen und laufen in den Ort. Dort bekommen wir ein Frühstück und können uns dank Google-Übersetzer die Fahrt nach Telawi organisieren. Ein junger Tushete bringt uns sicher ins Tal und in die Zivilisation zurück.

Das Quartier befindet sich nahe dem historischen Zentrum und wir werden wie immer sehr herzlich empfangen. Es gibt erstmal Tee, Kaffee und Pfirsische aus eigener Ernte, dazu selbst hergestellten Wein (auf nüchternen Magen 😇). Nach einer erfrischenden Dusche gehen wir in die Stadt und essen fürstlich zu Abend.

Dartlo

Wir starten nach dem Frühstück, nicht gerade zeitig, aber wir ziehen los. Der Weg wechselt schnell zu einem idyllischen Wanderweg mit schönen Aussichten, der nur durch die Strapazen des Aufstiegs getrübt wird. Es sind, trotz 2000 m Höhe ungefähr 30° und die Sonne knallt.Später wechselt der Weg wieder zu einer “Straße”. Nach zirka vier Stunden erreichen wir – zugegebenermaßen ziemlich fertig – Dartlo, einen authentischen Ort mit alten Schiefersteinhäusern und Wehrtürmen direkt am Fluss gelegen.Unser vorgebuchtes Quartier befindet sich im gefühlt einzigen Haus mit russischem Charme: Sperrholz an den Wänden und Krankenhaus-Stahlfederbetten. Empfangen werden wir mit georgischer Gastfreundschaft. Es gibt erstmal Tee und Kaffee mit Keksen. Langsam kehren die Lebensgeister wieder und wir gehen zum Fluss, um Haare zu waschen und die brennenden Füße zu kühlen. Unterwegs müssen wir einem ausgedienten Grenzer den Pass zeigen, weil er der Meinung ist, Russland sei zu nah. Aber der Führerschein stellt ihn auch zufrieden 😂. Am Abend genießen wir ein fürstliches Abendbrot mit Salat, gebackenem Gemüse, Schafskäsefladen, Suppe selbst gemachten Pommes, frischem Saft und Wein. Zum Nachtisch Melone und Pfirsisch.Gut gesättigt gehen wir noch eine Runde durch’s Dorf, bekommen noch einen Tee und fallen nach einem vollen Tag in einen erholsamen Schlaf. Früh, es ist der 20.7., gibt es ein reichhaltiges Frühstück.

Der Tag verspricht wieder heiß zu werden. Im Ort ist eine Hochzeitsgesellschaft angekommen. Sie zelten auf der Wiese und die Braut macht sich im weißen Kleid und mit Wanderschuhen auf den Weg zur “nahegelegenen” Kirche.Wir ziehen in die andere Richtung, stromabwärts nach Chigho. Bis dahin müssen wir wieder die Straße nehmen. Es ist schnell wieder heiß und anstrengend. Zum Glück fahren keine Autos, so dass sich wenigstens der Staub in Grenzen hält. Chigho ist ein weitestgehend verlassenes Dorf, aber es gibt trotzdem ein Guesthouse mit Café. Wir bekommen Cola, Brot, Tomaten und Käse.Nun wird der Weg schöner. Ein richtiger Wanderweg am Hang und endlich auch durch den Wald. Unser Plan, am nächsten Zufluss zu zelten, geht leider nicht auf. Das Tal ist zu tief eingeschnitten. Wir müssen ganz ins Tal, fassen Wasser und steigen bis auf die halbe Höhe wieder auf. Da finden wir einen guten Platz zum Zelten.